
Der Himmel zeigte sich heute morgen bedeckt, als ich zum Frühstück ging. Deshalb nahm ich mir Zeit, und hatte auch nach dem Frühstück keine Eile so dass ich erst gegen 10 Uhr die Unterkunft verließ. Das Hotel Sternen in Guggisberg ist eine wunderbare Unterkunft - ich habe super gegessen und ein reichhaltiges Frühstück erhalten.

Blick in Richtung Plaffeien, rechts im Bild. Schwarzsee liegt links hinter dem ersten Hügel
Die ersten 45 Minuten führten mich von Guggisberg, 1115 MüM abwärts am Friedhof und an Bauernhöfen vorbei über Weiden, und durch Wald. Unten im Tal angelangt überquerte ich den Laubbach, 860 MüM, und auf der anderen Seite ging es gleich wieder aufwärts.

Zu meiner Freude führt der Weg dann durch die Landschaft und den Wald über breite Waldstrassen. Es war sehr angenehm zum Gehen und ich schlenderte manchmal Hörbuch hörend dahin. Das habe ich heute erst das 2. Mal getan - manchmal ist mir einfach danach. Es handelte im Hörbuch unter anderem von der Geschichte Der Herr der Ringe und das Auenland sah ich manchmal im Moosüberdeckten Wald vor mir..

Der darauf folgende Anstieg durch den Ägertewald, ich musste wieder bis auf 1209 MüM, gestaltete sich abwechslungsweise - mal ein Wanderweg durch den Wald aufwärts, um ein paar Höhenmeter zurückzulegen und dann wieder einer Strasse verschiedener Beschaffenheit entlang, bis der Weg erneut in den dichteren Wald und ein paar Meter aufwärts führte.

Ja da führte in der Tat der Weg durch
Zwischendurch hatte es mal ganz wenig geregnet, eher "getröpflet", trotzdem bedeckte ich meinen Rucksack mit dem Regenschutz und brachte meinen Schirm griffbereit. Der Regen blieb dann aber aus.

Im Nebel
Nach dem Wegpunkt "Brönnti Egg" musste ich für ca 500 Meter einem Trampelpfad der Kühe folgen. Durch den Regen und den Schatten der Bäume war er wirklich dreckig und ich versuchte so gut es ging, über die Wiese auszuweichen. Jedoch war überall soviel Matsch und Dreck, dass ich nicht darum herum kam, hindurch zu gehen. In so einem Morast hatte ich vor 2 Tagen die eine Kappe des Wanderstock verloren. Dafür werde ich in Schwarzsee versuchen Ersatz zu finden..

Diese Kühe waren nicht für den Dreck verantwortlich - die waren viel zu sauber 😁
Bei Martene begann der Weg wieder abwärts zu führen Richtung Zollhaus. Dabei gelangte ich an einer Schafherde vorbei, die zum Glück eingezäunt war. Die Herdenschutzhunde, 2 weisse stattliche Vierbeiner, begannen wie verrückt zu bellen als sie mich nur schon kommen sahen. Als mein Weg dann 1,5 Meter neben dem Zaun vorbeiführte, hatte ich doch Respekt.. Sie brachten sich in eine Haltung, in der sie meinen Einschätzung nach, den Zaun jederzeit hätten überspringen können. Deshalb gibt es auch kein Foto von den Schafen und Hunden 😄 Letzten Endes ist es ja ihre Aufgabe, die Herde zu schützen. Ein Bauer weiter unten erzählte mir, dass vergangene Woche, als die Herde weiter unten weidet, 2 Wanderer über den Zaun gestiegen seien, da der Weg durch die eingezäunte Weide geführt hatte. Und, nah, der eine danach einen "Blätz Hose" am Hinterteil weg hatte. Daher : eingezäunte Schafherden mit Schutzhunden wenn immer möglich umgehen - auch wenn der Weg quer durch führen würde..

Mit dem Abstieg hellte auch der Himmel wieder auf.
Beim Zollhaus angelangt, es war bereits nach 14h geworden, setzte ich mich für eine kleine Rast an eine Bank beim Zusammenfluss der Sense. Die Kalte Sense aus der Gantrischkette und die Warme Sense vom Schwarzsee fliessen hier zusammen und als Sense weiter Richtung Laupen BE. Dort mündet sie in die Saane und diese wiederum in der Nähe vom KKW Mühleberg in die Aare.

Zusammenfluss der Kalten Sense von Rechts und der Warmen Sense von Links
Zurück zum Zollhaus. Die Kalte Sense und die Sense bilden die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg/Fribourg. Von da an blieben mir noch gut 6km bis zum heutigen Zielort Schwarzsee. Diese ging ich, der Warmen Sense Flussaufwärts folgend, gemütlich weiter. Dabei musste ich noch einem Schiessplatz des Militär und ein paar weiteren Weinbergschnecken ausweichen, bevor ich zeitgleich mit meinem Mami, die mit den öV angereist war, bei der Unterkunft ankam.

Gemeinsam werden wir morgen über Jaun (hier sagen alle Joon) nach Charmey wandern. Bei unserem kurzen Abendspaziergang zum See, wo ich bei einem Sportgeschäft auch noch die fehlende Kappe zu meinen Wanderstöcken kaufen konnte 😅, entdeckten wir auch, dass der Sessellift nach Riggisalp just ab morgen in Betrieb ist. Wir werden uns diese Annehmlichkeit morgen gönnen und als erstes auf 1480 MüM fahren.
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