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Tag 18 - Sante Cristina - Orio Litta

Autorenbild: Brigitte WanderlustBrigitte Wanderlust

Aktualisiert: 30. Jan. 2023

Wie es Samantha letztes Jahr einmal ausgedrückt hat: Brigitte ist in ihrem Paradies..

2021: Alpenpanoramaweg durch die Schweiz.

Ich bin zu Fuss unterwegs und spreche Französisch. Dazu später mehr.


Wenn ich mich richtig erinnere ist es heute das erste mal, dass ich vor 8 Uhr loslaufe. 😅 Die anderen sind bereits aufgebrochen und wie in Orsières vor ca 10 Tagen bringt es mich ein bisschen in eine Hast. Aber heute brauche ich mich wirklich nicht zu beeilen, es liegen ungefähr 15km vor mir.

Kurz nach 8 Uhr


Um 7:45 verlasse ich also die angenehme Unterkunft. Ein Ostello einer Pfarrei. 3 Zimmer, mit einigen Betten, eine Küche und ein Badezimmer. Ich habe schlecht geschlafen, bin wohl 2h wach gelegen bevor ich einigermassen einschlafen konnte. Es war zum einen lärmig draussen und zum anderen weiss ich auch nicht, was es war. Aber ich habe eine Ahnung, was geholfen hat. Ich habe nämlich mitten in der Nacht das Bett gewechselt 😂 Das nützt bei mir auch zuhause, wenn ich eine der seltenen Nächte erlebe, in denen ich kein Schlaf finde. Er hat sich dann jeweils im anderen Zimmer versteckt...


Ich gehe kurz in die Kirche, singe ein Salve Regina (nur, wenn keine Leute da sind) und mache mich auf den Weg. Die neuen alten Schuhe fühlen sich noch ein wenig eng an.

Wegmarkierung: links abbiegen. In Rot-Weiss ist die Via Francigena unter anderem markiert


Bereits nach 1h erreiche ich Miradolo Therme. Für ein SPA Erlebnis hab ich leider keine Zeit einberechnet. Ich könnte sie mir nehmen. Jedoch spüre ich, dass es mir gut tut, wenn ich gehe. Ich fühle mich lebendig - lebendiger als während vergangenen Wandertagen.


Kurz überlege ich, in Miradolo eine Pause einzulegen. Ich hatte noch kein Frühstück. Aber ich bin gerade so gut im Rhythmus. Also kaufe ich bei einem kleinen Laden nur ein Schoggibrötli und gehe weiter.

Davor war ich in der Kapelle, eine Schwester sass auf einem der Holzbänke. Sr. Rita, wie ich herausfinde. Die Schwestern vom Orden von Tante Sr. Pia sind auch hier zuhause. Ich krame die notwendigen Worte heraus und frage sie, ob sie ebenfalls dem Orden angehöre. Sie bejaht und freut sich, als ich ihr meine Verbindung zu ihnen erkläre.

Ausgetrockneter Wasserkanal


Heute geht immer wieder ein leichter Wind. Und der Himmel ist zeitweise bedeckt, so dass ich nicht der prallen Sonne ausgesetzt bin. Der Weg führt zwei mal über einen Kanal, welcher später in den Fluss Lambro mündet der wiederum in den Po fliesst. Ich überquere später am Tag den Lambro auch, und morgen dann den Po.


In Chignolo Po entscheide ich mich dann für einen Kaffeehalt und treffe auf die Italienerin Simona und den Franzosen Gaël. Tiziano, der 3., hat heute morgen am Bahnhof gesessen als ich aus dem Dorf wanderte (hoffentlich kam irgendwann ein Zug) . Da er die nächsten zwei Tage nicht schön findet, nimmt er für ein Stück den Zug. Was wiederum für die beiden anderen nicht in Frage käme. Der gesamte Weg wird zu Fuss gegangen... So sind alle verschieden und jeder hat andere Bedürfnisse und Vorstellungen oder Erwartungen (an sich).

Schloss Chignolo Po (Privatbesitz)


Nach dem Kaffee gehen der Franzose Gaël und ich zusammen weiter. (Nun kommt das Paradies😄) Nicht aufgrund der Begleitung. Ich überlege einen Moment, alleine weiterzugehen. Aber da es nur noch ca 8km sind, entscheidet ich mich dagegen. Ich mag es wirklich sehr, französisch zu sprechen. Bei weitem nicht perfekt, aber mein Herz geht dabei auf.


So erreichen wir ein Stück der Strasse entlang und über Feldwege den heutigen Zielort Orio Litta.


Heute sehe ich fast keine Reisfelder mehr. Nur in der ersten halben Stunde ein paar wenige. Danach ist es der Mais, der mir auffällt. Und einmal mehr die Pappelwäldchen. Mit jungen und etwas älteren Bäumen.


In der Unterkunft sind bereits 2 junge Leute aus Québec, Kanada. Nach einer Dusche und Wäsche machen (es hat eine Maschine), esse ich ein wenig etwas. Es ist ja erst gut 13h. Nun geniesse ich Zeit für mich, schreibe den Bericht und gehe danach noch in den Supermarkt.

Orio Litta hinter dem Maisfeld

Für den Abend kochen wir in der Unterkunft eine Suppe. Das heisst, ich kann noch einen Abend lang französisch sprechen, bevor ich morgen wieder alleine weitergehe.





 
 

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