Der Cammino ist mein Cammino. Einzig und so, wie ich ihn gestalte. Dessen bin ich mir gestern wiedereinmal bewusst geworden. Es nĂŒtzt nichts, ungeduldig mit sich selbst zu sein. đ€
Deshalb hab ich mich gestern Abend entschlossen, heute auszuschlafen und mit dem Bus nach Fornovo di Taro zu fahren. Um ein wenig auszuruhen. Ich bin mĂŒde und möchte mir die Zeit geben, die es braucht, um gut weiterzugehen.
So fahre ich, nachdem ich gemĂŒtlich meinen Rucksack gepackt habe, mit dem Bus erst mal nach Sant'Andrea Terme. Es gibt dort diverse Quellen, deren Wasser fĂŒr medizinische Behandlungen verwendet werden. Leider hat es kein öffentliches Bad - ansonsten hĂ€tte ich gleich mein Badekleid angezogen.. Irgendwann verwende ich es dann hoffentlich noch đ

Grosse Zapfen
Der Bus kam um 20 nach 10 im kleinen Ort an. Zumindest war das der Plan, der Bus hatte nĂ€mlich 25 Minuten VerspĂ€tung. Da bleibt nichts anderes ĂŒbrig als abzuwarten, ob er wohl noch kommt. Information gab es an der Haltestelle in Medesano keine. Mein Plan war auch, dass ich im Ort eine Pizza esse bevor ich um viertel nach eins mit dem nĂ€chsten (!!) Bus weiterfahre. Die eine Pizzeria öffnet jedoch erst abends, und die anfere hat Montags ganz geschlossen. So spaziere ich ein wenig rum, stehe vor verschlossenen KirchentĂŒren aber offenen QuellentĂŒren. Die GĂ€rtnerin, ich denke es war die GĂ€rtnerin, spricht mich an und sagt, ich solle nur eintreten. Dann sagt sie zu der Frau hinter den ZapfhĂ€hnen, sie wolle mir doch ein Becher Wasser ausschenken. Von einer Leitung, sie ist mit Quelle Lidia angeschrieben, reicht sie mir ein Becher und wir unterhalten uns ein wenig. Ich sehe eine Informationstafel mit 7 unterschiedlichen Quellen und fĂŒr gegen / bei was sie verwendet werden. Leider kann ich nicht so viel Italienisch um die medizinischen AusdrĂŒcke zu kennen.

Terme di Sant'Andrea
Danach gehe ich mal wieder in eine Bar. Trinke ein Kaffee, esse ein Brioché respektive zwei und gehe eine Stunde spÀter weiter zur nÀchsten Bar, die sich gleich vis à vis der Bushaltestelle befindet. Noch eine Stunde, dann wird der Bus hoffentlich kommen.
Weiter geht respektive fĂ€hrt es dann also nach Fornovo. Dort treffe ich auf Stefano, den italienischen Pilger, den ich auf dem Grand-Saint-Bernard Pass angetroffen hatte. Er sagt mir, die Unterkunft im Dorf sei geschlossen und gibt mir eine andere an. Ich rufe an. So gehen wir gemeinsam die 2km bis zu der Unterkunft. Es ist eine schöne Anlage, ein Bildungshaus. Ich frage, ob ich 2 NĂ€chte bleiben könne da ich ein wenig Pause brauche. Das geht. So bin ich froh, hier zu sein, mir die Zeit zu geben, und plane nun die nĂ€chsten Tage in kurzen Etappen zu ca 10 km. So habe ich die Möglichkeit, am Morgen solange zu schlafen wie mir gut tut und habe danach doch noch genug Zeit um so gegen Mittag anzukommen. Mit der Planung werde ich etwa am Samstag auf dem Cisa Pass ankommen. đ€đ»

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