top of page

Tag 33 - Valpromaro - Lucca

Autorenbild: Brigitte WanderlustBrigitte Wanderlust

Aktualisiert: 30. Jan. 2023

Heute morgen erwache ich 4 Minuten bevor der Wecker läutet. Frühstück gibt es um halb 8 und es wird halb 9 Uhr werden, bis ich mich auf den Weg mache. Das war, was ich gebracht habe. Die Unterkunft war ruhig, die Gesellschaft angenehm und inspirierend. So habe ich Energie getankt, um mich auf die gut 15km nach Lucca zu begeben.


Erst führt der Weg im Wald aufwärts, danach durch einen ausgewaschenen Weg abwärts. Ich bin froh, dass ich die Wanderschuhe und nicht die Sandalen trage. Die beiden im Ostello hatten mir davon abgeraten.

Eines der wenigen Wegfotos heute. Geradeaus oder links vorbei?


Nach dem Wald folgt einmal mehr die Strasse. Manchmal ein wenig mehr befahren, manchmal ruhiger. In einer Kirche setze ich mich auf den Boden und lehne an eine der grossen Säulen. Was für ein schöner Moment! Ich schliesse die Augen und könnte fast ein wenig einschlafen. 15 Minuten später gehe ich weiter. An einer geschlossenen und einer geöffneten Kapelle (mit einem "Sing-Stop") vorbei gelange ich zur Brücke und dem gleichnamigen Dorf Ponte San Pietro. Ich überquere den Fluss Serchio. Er ist nicht ausgetrocknet und führt noch Wasser. Dem Damm entlang gehe ich die nächsten 5km gemütlich bis nach Lucca. Unterwegs sehe ich einen Fischer, der sein Glück bei ein paar kleinen Wasserfällen versucht.

An einer Kirchenwand in Ponte San Pietro


Irgendwann in den ersten 2h heute dachte ich, das ist der Tag der Gedanken. Diverse kommen und gehen, an einigen bleibe ich hängen und sinniere ein wenig nach. Als ich in Lucca eintreffe, treffe ich auf Christian aus der Schweiz. Mit ihm setze ich mich in ein Kaffee bei der Kirche San Michele in Foro. Wir diskutieren über das Gehen, die Motivation, tauschen uns aus. Es ist einer der Momente, die berühren. Und mir gut tun. Ich spüre, dass sich die positive Stimmung in mir weiter ausbreitet. Später in der Unterkunft treffe ich auf Gregor, der im März in Amsterdam losgegangen ist. Ich staune über seine Ausdauer. Und auch hier tut es gut, sich auszutauschen über das, was man erlebt. Oft sind die Erlebnisse ähnlich. Man stellt sich die Frage, warum man das macht. Man findet die Antwort. Oder einfach den Weg, wieder positiv zu denken.

Labyrinth am Dom San Martino


In Lucca kaufe ich ein Buch, dass die Etappen von hier bis Rom beschreibt. Danach gehe ich zur Post und sende einige Dinge nach Hause, die ich nicht mehr benötige. Socken, eine Jacke, das Buch mit der Wegbeschreibung Lausanne - Lucca, Trinkflaschen. Das macht meinen Rucksack um gut 600 Gramm leichter. Einen kurzen Moment überlege ich, ob ich auch die Regenutensilien mit einpacken soll. Ich entscheide mich jedoch dagegen..

Den Blick nach oben gerichtet


In Lucca gibt es viel zu sehen. So gehe ich nach der Post während 2h umher, in Kirchen und durch die Gassen, bevor ich mich mit Christian und Gregor zum Abendessen treffe. Ich habe Freude daran, zwischen den beiden zu übersetzen. Christian spricht Französisch und Gregor Englisch.


Nun gehe ich schlafen. Ich habe den Eindruck, dass ich meiner Energie wieder auf der Spur bin. Gemäss meinem Buch sind es noch 18, zum Teil lange, Wandertage bis Rom. Ich habe neue Zuversicht, dass ich das schaffen kann.

San Michele in Foro


Ein Tag nach dem Anderen. Ich versuche, im Jetzt zu bleiben.


https://strava.app.link/TpKGLTIt6qb


 
 

Commentaires


bottom of page