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Tag 53 - Isola Farnese - Petersplatz Rom

Autorenbild: Brigitte WanderlustBrigitte Wanderlust

Aktualisiert: 30. Jan. 2023

Der letzte Wandertag beginnt früh. Um 5 Uhr meldet sich mein Wecker. Gestern Abend gegen 21h wäre ich am liebsten losgegangen - hatte ein wenig Stalldrang und wollte ankommen. Heute morgen nehme ich es gemütlich und gehe gegen halb 6 auf das finale Wegstück.


Der Strasse entlang zieht sich der Weg durch Vorort von Rom. Hunde bellen, wie von dem Bellen geweckt kräht gleich darauf ein Hahn.

In der ersten Bar bestelle ich mir einen Kaffee und ein Brioche. Drei ästhetische Flaschen Grappa stehen zwischen mir und der Kaffeemaschine auf dem Tresen. Ob ich mich schon ein wenig feiern soll?


Blick vom Monte Mario


Es wird mir bewusst, dass ich das heute einiges zum letzten Mal tue - während dieser Reise. Den Rucksack am Vorabend packen, in die Wandersandalen schlüpfen, vor der Bar die Stöcke und den Rucksack abstellen, frühmorgens in Italien Kaffee trinken, auf meinem Handy den Weg verifizieren, einen Tagesbericht schreiben,...


Bereits nach einer halben Stunde sehe ich eine Strassentafel, die ins Zentrum von Rom weist. Ich gehe bis kurz nach 7 Uhr der Strasse entlang. Gehsteige gibt es meist nur auf einer Seite - und die kann einfach wechseln. So überquere ich die Straße in den ersten 1,5h mindestens 10 mal!


Durch das Naturreservat


Der Wegweiser zeigt von der Strasse weg in das Naturreservat dell'Insugherata. Entgegen den Gerüchten sind die beiden Pärke, die ich heute durchquere, geöffnet. An den Toren hängen jedoch Informationen zur Afrikanischen Schweinepest. Erst ist der Weg angenehm. Ich gehe an Holunder vorbei, der auch noch nicht ganz reif ist. Wie die Brombeeren. Dann jedoch wird aus dem Weg ein Pfad. Ein schmaler Pfad. Links und rechts gibt es Gebüsch, oft mit Dornen. So gut es geht schiebe ich die Zweige zur Seite. Einige bleiben dennoch am Rucksack hängen und ich entferne später ein paar Dornen von ihm.

Nach einer halben Stunde öffnet sich die Landschaft und der Weg wieder. Ich höre links drüben im Wald die Rufe von Schafen, einen Hirten und Hunde.



Nach dem Park mache ich um 8 Uhr die zweite Pause. 10 km vor meinem Ziel... Obwohl ich vor mehr als 50 Tagen in Vevey gestartet habe fühlt es sich an, als wäre ich gerade erst dem Genfersee entlang gewandert.


Ich gewinne das letzte Mal an Höhe, auf den Monte Mario hinauf. Von da bietet sich mir einige Minuten nach 10 Uhr ein schöner erster Blick über Rom. Stadtlärm dringt hinauf. Nach einer Banane und ein wenig Wasser mache ich mich auf den Abstieg nach Rom. Weiche das letzte mal einem Ast aus. Ich bin so konzentriert auf die unebenen Steine des Weges, dass ich eine Abzweigung im Wald verpasse. Was keine grosse Rolle spielt. Um 10:30 verlasse ich die Natur, die die letzten 52 Tage geprägt hat, und trete auf die Strassen Roms hinaus.


Einmal mehr angekommen


Kurz nach 11 Uhr erreiche ich den Petersplatz. Ich stehe dort, schaue mich um und denke, ok, ich bin jetzt da.


Es wird wohl noch einen Moment brauchen, bis ich ganz angekommen bin.





 
 

2 Comments


andresfrick
Sep 11, 2022

Jetzt bin auch ich angekommen. Danke fur die schöne Revise. Lg

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andresfrick
Sep 11, 2022
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Das müsste heissen: Danke für die schöne Reise!

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